Während dieses Kräftemessen unten auf dem Parkett noch im vollen Gange ist, prophezeit Christian Janzen, Abteilungsleiter und Trainer von Westfalia Kinderhaus, schon oben auf der Tribüne: „Sparta ist klarer Turnierfavorit. Die sind bisher absolut souverän durch alle Spiele gekommen, haben jedes recht klar gewonnen.“ Gleich sind auch seine Jungs dran, es geht gegen SC Münster 08. „Mal schauen, was so möglich ist“, blickt Janzen mit Vorfreude dem zweiten Halbfinale entgegen. Dann schiebt er Prophezeiung Nummer zwei hinterher: „Es wird auf jeden Fall sehr knapp, beide Mannschaften liegen eng beieinander.“ Und auch hier sollte er Recht behalten. Nach 15 Minuten (Halbzeit eins) steht es 10:10, in der Offensive geht es Schlag auf Schlag. Für Münster 08 tankte sich Adam Hellmann ein ums andere Mal stark durch oder traf aus dem Rückraum, sieben Treffer hatte er am Ende des Semifinals zu Buche stehen. Aber dennoch jubelten erst mal die Gegner: 08 vergibt in den letzten Sekunden beim Stand von 15:15 einen vielversprechenden Angriff, Westfalias Keeper Tobias Stephan leitet mit einem langen Abwurf auf Roland Heuer die Chance zum direkten Einzug ins Finale ein, Heuer trifft auch nervenstark. Die Gastgeber liegen sich in den Armen, die Zuschauer reißt es von den Sitzen.
Doch die Schiedsrichter haben etwas gegen das Happy End und erklären den Treffer für ungültig – die Uhr sei schon abgelaufen gewesen. Janzen kann es nicht fassen, stürmt entsetzt gestikulierend aufs Feld und kassiert die Gelbe Karte. Die Zuschauer buhen, die Spieler toben. Hilft alles nichts, es gibt Verlängerung. Und die entscheidet Münster 08 dank Adam Hellmann recht schnell mit 23:20 für sich. Im Siebenmeterwerfen um Platz drei verwehrt Spartas Zweite den Gastgebern mit 4:2 dann auch noch das Treppchen.
Das Finale konnte dann nicht mehr ganz an die Dramatik des zuvor gesehenen Spieles heranreichen. Sparta machte recht früh klar, dass es nichts zu verschenken hatte. Auch Adam Hellmann konnte mit seinen sechs Treffern gegen den Ex-Klub die Niederlage nicht verhindern. 17:10 hieß es am Ende, vor allem der junge Viktor Bensmann überzeugte mit absoluter Kaltschnäuzigkeit bei seinen Strafwürfen, kam auf starke acht Treffer und sorgte für Jubelstürme bei seinen Kollegen. „Wenn man sich die letzten Entwicklungen anschaut, dann kann man sehr optimistisch in die Zukunft sehen“, freute sich Michael van Husen – und nahm einen kräftigen Schluck aus dem Siegerpokal.
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4.01.2010
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