Gronau – Die Rückkehr von Bezirksliga-Spitzenreiter Westfalia Kinderhaus in die Landesliga ist längst beschlossene Sache. Der Titel ist der Mannschaft von Slawomir Cabon nach dem 34:25-Sieg beim Stadtrivalen SC Münster 08 nicht mehr zu nehmen. Da stellen sich aber noch die spannenden Fragen: Wer folgt Kinderhaus als Vize-Meister in die höhere Spielklasse? Oder kommt es gar zu einer Relegationsrunde?
Ob alle drei Vize-Meister der jeweiligen Bezirksliga-Staffeln direkt aufsteigen oder in einer Relegationsrunde zwei von drei Teams als Aufsteiger ermittelt werden müssen, hängt vom Ausgang des Abstiegskampfes in der Verbandsliga ab. Wie viele Mannschaften werden in die hiesigen zwei Landesligen geschickt? Dass anstatt TuS Brockhagen oder der DJK Everswinkel das Team von LIT Handball absteigt, was drei Landesliga-Aufsteiger zur Folge hätte, ist rechnerisch auch möglich – aber unwahrscheinlich.
Dass aus der Oberliga möglicherweise nur vier statt der geplanten fünf Mannschaften in die Verbandsliga absteigen, bleibt ein weiteres Szenario. Dann wiederum könnten sechs Plätze für den Landesliga-Aufstieg reserviert sein. Ergebnis: keine Relegationsrunde.
Am wahrscheinlichsten aber ist nach wie vor, dass die drei Bezirksliga-Zweiten zwei Aufsteiger ermitteln.
Drei Runden sind nach der Osterpause noch zu absolvieren, sechs Punkte somit zu vergeben. Die besten Karten in der heimischen Bezirksliga hat weiterhin der TV Vreden, der aber nach der überraschenden Niederlage in Burgsteinfurt nur noch mit zwei Zählern Vorsprung in den Endspurt geht. Dahinter lauern bereits die Gronauer Huskys. In der Tordifferenz liegen Vreden (+73) und Gronau (+76) nahezu auf Augenhöhe. Den direkten Vergleich entschied allerdings der HSC Gronau für sich, als er sich für die 27:31-Niederlage im Hinspiel in der Rückrunde beim 31:25 revanchierte.
Aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hat sich mittlerweile der TV Jahn Rheine, dessen theoretische Chancen nach vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen gegen Null tendieren. Der SC Münster 08 hingegen kommt nun auf 29 Punkte und darf sich noch Hoffnungen machen. In Sachen direkter Vergleich führt der HSC auch gegenüber dem SC. Das Hinspiel in Münster gewannen die Huskys 40:26. Kaum vorstellbar also, dass die Mannschaft von Atila Petö sich in der Domstadt am vorletzten Spieltag selbst bei einer Niederlage diesen Vorteil noch nehmen lässt.
Besagter Auswärtsauftritt in der Domstadt ist auch schon die vom Papier her schwerste Aufgabe für die Dinkelstädter. Doch vergessen werden sollte nicht, dass Petös Spieler meist gegen die Teams aus der unteren Tabellenregion wertvolle Punkte haben liegen lassen. Ein oder zwei der bisherigen fünf Unentschieden könnten sich noch rächen, während Atila Petö die Sache ganz entspannt angeht: „Münster hat vom Aufstieg gesprochen. Vreden ebenso. Wir liegen im Soll, selbst wenn es am Ende nur zu Rang drei oder vier reicht. Der Druck liegt überhaupt nicht auf unserer Seite.“
Zünglein an der Waage könnte ohnehin der SC Münster sein, der nach der Osterpause zum Auswärtsspiel nach Vreden reist (30. April) und danach am vorletzten Spieltag (8. Mai) den HSC Gronau empfängt. Den TV Vreden erwartet das vermeintlich schwerste Restprogramm: mit einem Showdown zum Saisonfinale, wenn Meister Kinderhaus in der Hamalandhalle gastiert (14. Mai). Zeitgleich gastiert dann der 1. HC Ibbenbüren an der Laubstiege – ein Team jenseits von Gut und Böse.
Gut möglich also, dass sich an diesem Tag nicht nur in der Fußball-Bundesliga Borussia Dortmund feiern lässt, sondern auch in Gronau die Sektkorken knallen.
QUELLE: WESTFÄLISCHE NACHRICHTEN, 27.04.11
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27.04.2011
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