Der Wanderpokal der Handball-Männer bleibt zumindest im Verein, wenn er Samstag in Kinderhaus auch von einer anderen Mannschaft gewonnen wurde. Die Landesliga-Truppe von Sparta Münster nämlich ist Nachfolger der eigenen Zweiten, die 2009 die Premiere dieser Titelkämpfe gewann und jetzt immerhin als Dritter hinter Finalverlierer SC Münster 08 sehr respektabel abschloss.
Spartas Erste, bestückt auch mit den A-Jugendspielern Max Bosselmeier und Lukas Koch, musste im Halbfinale der Stadtmeisterschaften Michael Mierzowskis Kreisliga-Zweite als letzte Hürden überspringen, was mit 14:9 auch klappte.
Bensmann nervenstark
Bezirksligist SC Münster 08 stellte sich mit letzten und allerletzten Kräften dem Favoriten im Endspiel in den Weg, laut Spielleiter nicht immer mit regulären Mitteln. Auch am Kraftverlust mag es gelegen haben, dass 08-Spieler hart durchgriffen und dass nicht weniger als fünf Zeitstrafen die Einheit schwächten.
Sparta, mit den Routiners Axel Binnenbruck und Michael van Husen am Start und ab Halbfinale mit dem gerade aus dem Skiurlaub gekommenen Viktor Bensmann, disziplinierte sich durchweg beim 17:10 (5:5) und ließ 08 nurmehr durch die Mitte gefährlich werden. Youngster Bensmann behielt kühlen Kopf und avancierte zum Quotenkönig, als andere sich ärgerten. Er warf in Halbzeit zwei alle fünf Siebenmeter ins Tor und setzte noch drei Treffer aus dem Spiel heraus.
08 durch die Verlängerung
„Die erste Halbzeit haben wir offen gestaltet, aber dann haben diese vielen Zeitstrafen unsere Moral gebrochen“, fand 08-Coach Marcel Graefer einige Sanktionen fragwürdig. „Ich bin insgesamt gut zufrieden – wir haben durch die Bank enorm gekämpft.“
Michael van Husen sah die Strafen als korrekt an. „Es ging doch oft sofort auf den Körper. Wir haben die Disziplin gewahrt und ganz verdient gewonnen. 08 hatte Adam Hellmann als gefährlich guten Mann, aber mehr nicht.“
Nullacht kam erst und überraschend nach Verlängerung ihrer Vorschlussrundenpartie ins Endspiel – Landesligist Westfalia Kinderhaus hatte mit 20:23 das Nachsehen, nachdem ihr 16. Treffer in der regulären Spielzeit knapp nach der Schluss-Sirene fiel und mithin nicht anerkannt wurde.
Janzen doppelt gefordert
Turniercoach war Christian Janzen, der für Helge Rüddenklau auf der Bank saß und neben seinem ganzen Orga-Kram dies auch noch am Hals hatte. „Sportlich war unser Auftritt zuriedenstellend. Im Halbfinale haben wir in der Abwehr nicht gut genug gestanden.“
Das geplante Spiel um Platz drei wurde durchs Siebenmeterschießen ersetzt – hier fischte mit Thomas Kurlemann für Spartas Zweite ein Feldspieler als Keeper einen Wurf weg und half mit zum 4:2 gegen Kinderhaus. Kurlemann musste ins Tor der „Mieze“-Mannen, da sich Tormann Philipp Schwaning im zweiten Gruppenspiel verletzte. Er machte den Job tadellos.
Resonanz lässt zu wünschen übrig
Dass kaum mehr als 100 Fans und Handballfreunde ins kalte Schulzentrum Kinderhaus kamen, wirft die Westfalia und besonders Christian Janzen nicht um. „Der Termin ist nicht optimal, aber wir haben nur den ersten Samstag im neuen Jahr als möglichen Spieltag“, weiß er sehr wohl, dass auch die Teams mit Lücken im Kader zu kämpfen haben. „Wir sind realistisch, was dieses Turnier angeht, und wir werden es fortsetzen und ausbauen. Und wenn wir uns selbst feiern müssen, dann machen wir das eben!“
Thomas Austermann
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Vom
3.01.2010
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