Die Voraussetzungen für die erste Partie der Westfalia-Reserve im neuen Jahr waren alles andere als gut: nicht nur, dass einige Spieler absagen mußten – auch Trainer Engler war aus persönlichen Gründen verhindert. So reisten die Kinderhauser mit nur einem Torwart, drei Rückraumspielern und lediglich einem Auswechselspieler zum Tabellennachbarn aus Kattenvenne. Auf der Bank nahm zunächst Seppl Voigt Platz, der auch dieses Mal wieder in die Rolle des Aushilfs-Trainers schlüpfte. Und er sollte seine weiße Weste behalten: nach Unentschieden zur Halbzeit (11:11) gewann die Zweite am Ende souverän mit 25:18.
Endlich mal waren die Kinderhauser von Anfang an wach und gingen insbesondere in der Abwehr direkt energisch zu Werke. Obwohl personell unterlegen (Kattenvenne verfügte über eine komplette Auswechselbank) schien das Team um Spielmacher Gillmann das Tempo mitgehen zu wollen und scheute auch in eins-gegen-eins Situationen nicht den Kontakt mit den oft körperlich überlegenen Gastgebern. Insbesondere in der Defensive präsentierte sich die Westfalia als echtes Team, es wurde verschoben, ausgeholfen, angefeuert – und so der Gegner wiederholt zu riskanten Abschlüssen gezwungen. Und diese waren in der Regel eine leichte Beute für den absolut überragenden Keeper Dirk Schubert (der wohl noch nie zuvor in einem Spiel so viele Bälle gefangen (!) hat).
Zur Halbzeit zeigte sich Interims-Trainer Voigt folgerichtig durchaus zufrieden mit dem Unentschieden und die einzige Sorge schien die Frage nach der Kondition zu sein: würde sich die Minimalbesetzung früher oder später bemerkbar machen?
Die Antwort ist ein klares „Nein“: die ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit waren vielleicht das Beste was man von der Westfalia diese Saison zu sehen bekam: die Abwehr – reines Beton, dahinter „Titan“ Schubert im Tor, Kattenvenne brachte es in diesen 20 Minuten gerade mal auf zwei Treffer! Da konnte man sich im Angriff getrost auf einen ruhigen Spielaufbau beschränken und gezielte Nadelstiche setzen. Die aber hatten es in sich. Es wäre müßig, hier jetzt einzelne Spieler zu loben, einfach alle spielten eine sensationelle zweite Halbzeit und vor allem spielte die Westfalia als wahre Mannschaft.
Als man-of-the-match muss dann aber doch noch einmal Dirk Schubert hervorgehoben werden – ohne ihn wäre die Westfalia wahrscheinlich schon im ersten Durchgang unaufholbar ins Hintertreffen geraten. Aber ebenfalls nicht unerheblich am Sieg beteiligt war Jan Limke, der nicht nur als Shooter eine brilliante Partie lieferte: für ihn gab es auch eine Menge Sonderlob für eine tolle Abwehrleistung.
Für die Westfalia-Reserve endet die Hinrunde so mit sieben Siegen in Folge auf dem dritten Tabellenplatz. Hervorzuheben auch, dass die Zweite die beste Abwehr der Hinrunde stellte: als einziges Team blieb man unter 300 Gegentreffern. Für die Rückrunde scheint man also bestens gewappnet und so hat sich die Engler-Truppe auch einiges vorgenommen. Insbesondere gegen DJK Hiltrup und Greven/Reckenfeld (auf den Plätzen 1 und 2) will man im Rückspiel punkten: beide Hinrundenspiele wurden unglücklich mit nur einem Tor verloren.
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16.01.2011
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