Schade, schade: nach 13:15 Halbzeitführung verloren die Kinderhauser am Ende knapp und unglücklich mit 30:27 beim HC Ibbenbüren. Grund für übermäßige Enttäuschung gibt es aber nicht: mit Minimal-Besetzung und ohne Trainer auf der Bank angetreten zeigte die Westfalia-Reserve eine tolle Mannschaftsleistung und hatte Chancen zuhauf die zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen.
Gastgeber und Zuschauer staunten zunächst wohl nicht schlecht als die Zweite mit nur 8 Feldspielern und ohne Betreuer erschien. Was sie nicht wußten: mit Langkamp und Frey hatte die Westfalia-Bank gar nur Reservisten aufzubieten, die seit Monaten keinen Einsatz mehr bestreiten konnten. Und so rieben sich wohl auch die zwei Westfalia-Ehrenfans verwundert die Augen als die Zweite angetrieben von Axel Müller loslegte wie die Feuerwehr: vier furiose Tore von Swen Bieletzki in Serie und dann das 2:5 von Müller selbst brachten den Trainer der Gastgeber auf die Palme. Schon nach 11 Minuten nahm er das Timeout.
Aus Sicht der Münsteraner fand er wohl leider die richtigen Worte: der Spielmacher der Ibbenbürener nahm nun zusehends das Helft selber in die Hand und brachte den HC Ibbenbüren beim 6:6 wieder ins Spiel. Dennoch ließ sich die Zweite nicht beirren und spulte mit fast stoischer Ruhe ihr Programm runter. Hinten zog Abwehrchef Müller die Fäden und stellte so mit seinen Nebenleuten eine sicheren Block. Im Angriff lief Markus Langkamp unter dem Jubel seines Havixbecker Fanclubs zu alter Form auf und erhöhte nach 20 Minuten mit einem sehenswerten Hüftwurf auf 7:10.
Die Westfalia nahm nun ihrerseits die Auszeit. Zu sagen gab es nichts, aber eine Verschnaufpause war definitiv von Nöten. Es war wohl das richtige Mittel gegen die nun langsam schwindenden Kräfte: mit 13:15 nahm man einen kleinen Vorsprung mit in die Pause.
Nach der Halbzeit machten die Gastgeber allerdings Ernst. Die Zweite war noch gar nicht wieder richtig auf dem Feld, da hatte der HC Ibbenbüren den Spielstand schon auf 17:16 gedreht. Man hatte den Eindruck, als wären die Kinderhauser nun immer einen Schritt zu spät. Allerdings konnte Ibbenbüren daraus auch nicht allzuviel Profit schlagen. Nach der zwischenzeitlichen 21:18 Führung kämpfte sich die Zweite wieder zurück und ging durch vier Tore in Folge gar mit 21:22 in Führung.
Dann gingen der Westfalia in der letzten Viertelstunde aber leider die Reserven aus. Während Ibbenbüren immer noch durchwechseln konnte, zollten die Kinderhauser ihrer dünnen Personaldecke Tribut. Bis zum 24:24 hielt man zwar noch irgendwie mit – dann schlichen sich jedoch erwartungsgemäß Konditionsschwächen und Unkonzentriertheiten ein. Obwohl die Gastgeber nun auf 28:25 davonzogen war das Spiel mitnichten entschieden: Langkamp warf noch einmal alles in die Wagschale (seine Fans dankten es ihm mit Sprechchören) und brachte die Zweite im Alleingang auf 28:27 heran. Zwei Minuten vor Schluß hatte er dann per Siebenmeter gar noch die Chance auszugleichen, doch der Strafwurf ging daneben und Ibbenbüren machte im Gegenzug den Sack zu.
Es bleibt die Erinnerung an ein tolles und spannendes Bezirksligaspiel, bei dem die Zweite vor allem mit Mannschaftsgeist und Moral punktete. Ein, vielleicht zwei Spieler mehr auf der Bank und wer weiß – da wäre sicherlich noch mehr drin gewesen.
Bemerkenswert auch das Auftreten der Konkurrenz aus Havixbeck: das Team von Trainer Korfsmeier spielte ebenfalls in Ibbenbüren und machte nun Stimmung auf der Tribüne. Alles in allem beste Werbung für den Handballsport!
Es spielten: Schubert, Voß (Tor); Bieletzki (7), Langkamp (6/2), Lütke Lanfer (4), Müller (4), Schulze-Dieckhoff (4), Frey (1), Krüger (1), Austermann
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Vom
16.09.2012
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Kategorien: Aktuelles, Herrenabteilung